Wer hätte vor wenigen Wochen gedacht, dass Covid-19 nicht mehr der tägliche Nachrichtenbegleiter ist, sondern ein unfassbarer Bruderkrieg zum alles beherrschenden Thema wird. Das russische Säbelrasseln wurde seitens der NATO zwar beäugt; einen derartigen Angriffskrieg auf die Ukraine hatten allerdings außer den „Kreml-Machern“ wohl die Wenigsten auf dem Radar. Die sonntägliche Bundestagssitzung am 27.02.2022 mit einer Game-Changer-Rede des Bundeskanzlers hat das Zeug zur historischen Zeitenwende. Dieser Krieg im europäischen Demokratiezentrum wird unweigerlich und unumkehrbar dazu führen, dass die Weichen sowohl politisch, fiskalisch, zinspolitisch, wirtschaftlich und insbesondere auch militärisch neu zu stellen sind.
Wir trauen uns zum jetzigen Zeitpunkt beim besten Willen nicht zu, hier bereits eine belastbare Zukunftsprognose abzugeben. Aus der langjährigen Kapitalmarkterfahrung wissen wir aber, dass ein Höchstmaß an Flexibilität in den täglichen Dispositionsentscheidungen in diesen Zeiten besonders wichtig ist.